Das Kuratorium

Große Teile der Altstadt Halberstadts waren neben der Kriegszerstörung auch dem endgültigen Verfall ausgesetzt. Zur Rettung gründeten engagierte Bürger und Vertreter aus der Wirtschaft den 1. Verein am 08. März 1990, auch um als Partner für die Niedersachsenhilfe aufzutreten.

 

Der erste Vereinsname „Kuratorium Sanierungsfonds” verdeutlichte zugleich das Programm des ersten Vereins in Halberstadt nach 1990 (Eintragung im Register des Amtsgerichts Halberstadt am 19. März 1990). Der Verein organisierte finanzielle und technische Mittel aus Niedersachsen mit der Bürgerinitiative „Reko statt Abriss”. Die Existenz des Kuratoriums und die damit verbundene Niedersachsenhilfe (Bereitstellung von Baumaterialien für die Sicherung der Altstadthäuser) waren auch eine der Voraussetzungen für die Aufnahme der Stadt Halberstadt in das Modellstadtprogramm im Rahmen der Bundes-städtebauförderung.

 

Nach der Umbenennung im Jahr 1991 trug der Verein den Namen „Kuratorium Stadtentwicklung” bis 2004 und konnte mit Hilfe der Presse in die Öffentlichkeit gebrachter Initiativen erhebliche Spendensummen sammeln. Diese konnten für eine Vielzahl von Projekten wie die Martinikirche, die Ratslaube oder das Glockenspiel verwendet werden. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt heute unter dem Namen „Kuratorium Stadtkultur Halberstadt” vor allem in der Wahrung der Kulturvielfalt.

 

Jugendprojekte wie der Gleim-Literaturpreis (www.gleimhaus.de), die Unterstützung junger Komponisten des Nordharzer Städtebundtheaters, die Durchführung des Symposiums zur Bistumsgeschichte im Jubiläumsjahr 2004, die Bildung des kreisübergreifenden Kulturrates sowie nach wie vor der Erhalt der Kirche St. Martini bestimmen die heutige Tätigkeit unserer vier Arbeitsgruppen.

 

Sie können sich über unsere verschiedenen Arbeitsgruppen informieren - wir freuen uns über jede Unterstützung und Hilfe!

Theaterprojekt „Ich bin dann er“ in der Martinikirche Halberstadt

Vor dreihundert Jahren wurde Catharina Linck als letzte Frau in Europa wegen „Unzucht mit einem anderen Weib“ nahe der Martinikirche mit dem Schwert hingerichtet. Aus diesem Anlass planen engagierte Halberstädter das Theaterstück „Ich bin dann er“ und wollen damit auch ein Zeichen für Toleranz und Offenheit setzen. Als Vorlage dient das Buch „In Männerkleidern. Das verwegene Leben der Catharina Margaretha Linck alias Anastasius Lagrantinus Rosenstengel, hingerichtet 1721“ von Angela Steidele, die darin das Schicksal der Catharina Linck aus dem Dunkel der Archive ans Licht hob und dafür bereits 2005 mit dem Gleim-Literaturpreis ausgezeichnet wurde. Die Federführung des Projektes liegt beim Harztheater, eine erste Stückfassung durch den renommierten Theaterautor Marcus Everding ist bereits erstellt. 

 

Für das Theater allein ist solch ein riesiges Unterfangen nicht zu stemmen. Die Martinikirche ist auch für das spielstättenerprobte Harztheater eine Herausforderung.  Um das ungewöhnliche Theaterprojekt in der Martinikirche Halberstadt realisieren und finanzieren zu können, haben sich der Geschichtsverein Halberstadt, das Kuratorium Stadtkultur, der Theaterförderverein Halberstadt und das Gleimhaus als Unterstützer eingefunden und ein CROWD FUNDING ins Leben gerufen. 

 

Auf der Seite www.startnext.com/ich-bin-dann-er ist eine finanzielle Unterstützung möglich. Auch der Theaterförderverein Halberstadt (Jörgen Kohl, Telefon 0178 3380213, joergenkohl@gmx.de) nimmt Spenden gern entgegen.

 

Der MDR berichtet:

Halberstadt: Harztheater will queeres Stück auf die Bühne bringen | MDR.DE 


Einladung Mitgliederversammlung

Wir laden herzlich am 11.09.2023 um 18 Uhr in die Zuckerfabrik Halberstadt zur Mitgliederversammlung ein.


Seminar per Videokonferenz

Es erklangen Werke von jungen Tonkünstlern, die in den vergangenen Tagen im Rahmen der Orchesterwerkstatt an ihren Stücken gefeilt hatten. Zu den Seminaren mit den Komponisten Annette Schlünz vom Conservatoire Strasbourg und Professor Martin Christoph Redel von der Musikhochschule Detmold schalteten sich die Teilnehmer aus ihren Heimatorten via Internet zu. In Halberstadt wurden die Stücke unter der Leitung von Werkstattleiter MD Johannes Rieger von den Harzer Sinfonikern geprobt und zur Aufführungsreife gebracht – auch hier wurden die Teilnehmer per Internet zugeschaltet.

 

Auch die Preisverleihung am Ende des Konzertes konnte nur virtuell stattfinden. Den Andreas-Werckmeister-Preis der Stadt Halberstadt erhielten Anselm Hichert und Vincent Hagemann, die sich das Preisgeld in Höhe von 500 Euro teilen. Die 14- bzw. 16-jährigen Talente aus Erfurt (Thüringen) und Wiesbaden (Hessen) haben die Jury mit ihren Stücken „Herbstszenen: Halberstädter Fassung” und „Herbstimpressionen” überzeugt.

 

Auftrag für Neues

 

Doppelte Freude auch beim Preis der Deutschen Orchester-Stiftung. Den nahmen der 18-jährige Mats Thiersch aus Köln sowie der 14-jährige Felix Gerstner, der einen Förderpreis erhielt. Sie wurden für die Stücke „IST ES NICHT” sowie „Skizzen für Kammerorchester“ ausgezeichnet. Mats Thiersch wurde außerdem mit dem „IMPULS”-Preis ausgezeichnet, der eine Teilnahme am Impuls Campus im Rahmen des IMPULS-Festivals für Neue Musik in Sachsen-Anhalt vorsieht.

 

Den Preis des Kuratoriums Stadtkultur Halbertstadt erhielt Marlene Jacobs. Die 22-Jährige aus dem hessischen Hanau hatte sich mit dem Stück „Die Angst vor der Unendlichkeit” für die Teilnahme an der Orchesterwerkstatt beworben. Diese Komposition befand das Kuratorium Stadtkultur Halberstadt für so ansprechend, dass es der jungen Künstlerin einen auf den Mai 2022 gerichteten Kompositionsauftrag für die Harzer Sinfoniker erteilte. Dieser Auftrag ist mit 1000 Euro dotiert.


Wertvolle Erfahrungen nach dem Freiwilligen Ökologischen Jahr

Ich bin Evelyn Schwarz, 19 Jahre alt und Absolventin eines Freiwilligen Ökologischen Jahres beim Kuratorium Halberstadt. Bei einem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) werden sich junge Menschen durch Arbeit in einer der vielen verschiedenen Einsatzstellen und den regelmäßigen Seminaren ihrer Verantwortung gegenüber Umwelt, Gesellschaft sowie ihrer individuellen Lebenswelt bewusster. Diese Beschreibung klingt sehr viel komplizierter und ernster, als ich das Jahr in Wahrheit empfunden habe!

Nun habe ich es nicht so mit körperlicher Arbeit, sondern bin mehr der künstlerische Bürotyp - passender Weise wurde ich in der Werbeagentur IdeenGut GmbH & Co. KG in Halberstadt am Domplatz eingesetzt. Zugegeben, eine Agentur scheint auf den ersten Blick erst mal nichts mit Natur am Hut zu haben. Doch hier konnte ich einen Aspekt des Umweltschutzes umsetzen, der kaum bei einer anderen Einsatzstelle möglich ist: Mit Öffentlichkeitsarbeit auf ökologische Themen aufmerksam machen und so noch mehr Menschen erreichen. Dafür erhielt ich viele eigene Aufträge wie das Gestalten von Logos, Plakaten und Flyern, zum Beispiel für den World Cleanup Day 2019 im Harz.

Bei IdeenGut wurde mir auch Freiraum gelassen, um mich auf mein Studium vorzubereiten und mich weiterzubilden. Dabei habe ich nicht nur meine handwerklichen Fähigkeiten und mein Wissen, sondern auch mein Selbstbewusstsein verbessern können, ohne die ich vieles nicht geschafft hätte. Meine Kollegen waren stets hilfsbereit, überaus freundlich, locker und haben mich behandelt wie eine vollwertige Mitarbeiterin. Mein Abeitsumfeld hätte also nicht besser sein können und ich bin sehr dankbar für diese Erfahrung!

Während der Seminare habe ich zusätzlich sehr nette und inspirierende Menschen kennengelernt, von denen ich einige heute sogar zu meinen Freunden zählen darf. Das Programm der einwöchigen Treffen war stets von Abwechslung und Spaß geprägt, regte aber auch zum Nachdenken an. Nachdenken darüber, welche Konsequenzen das eigene Handeln für unseren Planeten und unser Leben bedeutet. Dadurch habe ich mich sehr in meiner Lebensweise verändert, und gelernt, dass ich auch mit weniger glücklich sein kann.

Das Freiwillige Ökologische Jahr hat all meine Erwartungen übertroffen und ich kann jedem empfehlen, insbesondere nach Beenden der Schulzeit, es selbst zu probieren!


Das Kuratorium Stadtkultur erhält den Kulturpreis 2010 der Stadt Halberstadt

In der Festveranstaltung der Stadt am 3. Oktober 2010 im Rathaus wurde dem Kuratorium Stadtkultur der Kulturpreis 2010 verliehen. Für uns die Anerkennung unseres Bemühens um die Kultur in Stadt und Harzkreis seit 20 Jahren. Der Vorstand nahm den Preis in Empfang und viele unserer Vereinsmitglieder nahmen an der Veranstaltung teil, auch unsere jüngsten Mitglieder wie Steven Löper und Chris Schöne, was uns besonders gefreut hat.

Es folgte auch ein Eintrag in das „Goldene Buch” der Stadt Halberstadt.


20jähriges Jubiläum des Kuratorium

Das Kuratorium Stadtkultur Halberstadt feierte im Jahr 2010 Jahr sein 20jähriges Bestehen.

Herzlichen Glückwunsch zu diesem stolzen Jubiläum! 

 

Ich möchte den engagierten Kuratoriumsmitgliedern gegenüber meinen ganz besonderen Dank zum Ausdruck bringen, denn das, was sie in den letzten 20 Jahren geleistet haben, hat dazu beigetragen, die Lebensqualität und den Standort Halberstadt  zu stärken. Die Sanierung der Kirche St. Martini, die Altstadtsanierung mit dem Verein „Reko statt Abriss”,  die „Steine des Erinnerns” vor dem Domportal, der Gleim-Literaturpreis, die Mitfinanzierung der Ratslaube und des Glockenspiels oder die Beteiligung an den Ausstellungen zum Thema Domschatz, Theater und Gartenträume sind nur einige Aktivitäten, deren Motor das Kuratorium Stadtkultur war. 

Dass sich seine 30 Mitglieder auch immer wieder neuen Herausforderungen stellen, zeigt die Bildung der Bürgerarbeitsgruppe Kultur und Tourismus im Harz zur Wahrung der Kulturvielfalt. Hier gilt die besondere Aufmerksamkeit dem Nordharzer Städtebundtheater und dem Kammerorchester Wernigerode. Unsere Stadt ist auf ein derartiges bürgerschaftliches Engagement, was noch viel deutlicher in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden muss, angewiesen. Das Kuratorium Stadtkultur nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. 

Und verbunden mit den besten Wünschen für eine erfolgreiche Zukunft wünsche ich dieser bürgerschaftlichen Vereinigung verstärkt das Interesse weiterer Mitglieder, um gemeinsam unsere schöne Stadt noch lebens- und liebenswerter zu gestalten.

 

Ihr Andreas Henke

Oberbürgermeister