Arbeitsgruppe Martini

Seit den Jahren ab 1985 bis zur Wende 1989/90 hat sich zuerst eine kleine Gruppe von Kunstschaffenden und dann an der politischen Veränderung Interessierter aus Halberstadt für ihre Stadtkirche St. Martini eingesetzt. Die Kirche sollte auf dem Hintergrund der Erfahrungen des 89er Herbstes wieder zu dem Zentrum der Stadt, eben zur Stadt- und Bürgerkirche werden.

 

Mit den Vorbereitungen für die Neubebauung des Zentrums der Stadt entstand eine große Aktion zur Sanierung der Kirche. Die Mitarbeiter der Stadtwerke Halberstadt riefen zum Spenden auf und es ergab sich eine beispiellose Kooperation zwischen den Bürgern der Stadt, Unternehmen und Persönlichkeiten, die auch durch das Versprechen des Geschäftsführers der Deutschen Stiftung Umwelt Herrn Brickwedde, jeder gespendeten D-Mark zwei als Zuschuss hinzu zu fügen, befördert wurde. Mit dem Ergebnis der Aktion konnte ein ganz großer Bauabschnitt am Kirchengebäude abgeschlossen werden.

 

Die Arbeitsgruppe Martini hat in den folgenden Jahren mit vielfältigen Möglichkeiten um weitere Spenden und Zuschüsse geworben, so dass nun mit dem Jahr 2009 die Außensanierung der Stadtkirche abgeschlossen werden konnte. Freilich wäre dies ohne die privaten Spenden der Bürger den Zuschüssen vom Land, Mitteln von Lotto-Toto, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, der Stadt Halberstadt, dem Investor des Stadtzentrumneubaus, der Evangelischen Kirche und dem Kuratorium nicht möglich gewesen. Ein besonderer Höhepunkt dabei war die Wiedereröffnung des Martiniportals nach umfassender Restaurierung im Jahr 2007. Die lange nicht nutzbare Orgel aus dem Gröninger Schloss ist jetzt in Obhut des internationalen Vereins „Organum Gruningense Redivium”, der sich die vollständige Rekonstruktion dieser berühmten Orgel von David Beck (1596) zur Aufgabe gemacht hat. 

 

Voraussetzung für die Orgelrekonstruktion war und ist die Innenraumsanierung. 2014/2015 wurde im ersten Bauabschnitt der Deckenputz des Langhauses erneuert. Für den zweiten Bauabschnitt, der Gewölbe und Wandreparaturen des Querschiffs und des Chores umfassen soll, liegen die Planungsunterlagen vor. Beginn hätte 2016 sein können, wegen fehlender finanzieller Untersetzung wird voraussichtlich auch 2017 die Innenraumsanierung 2. Bauabschnitt nicht begonnen.

 

Das Orgelprojekt wird beharrlich vorangetrieben. Das Rückpositiv der Beck-Orgel befindet sich seit 1838 in der Kirche Harsleben. Die Zustimmung der Kirchengemeinde Harsleben zur Rückführung zum Hauptteil der Orgel in Martini liegt vor, ebenso die Einwilligung der Denkmalpflege. Seit der letzten Tagung des Orgelvereins im September 2016 liegen alle Pläne zum Bau der Beck-Orgel vor. U.Schäffner berichtete am 30.1.2017, dass nunmehr das Einwerben von Spenden und Fördermitteln alle Kräfte des Beck-Orgelvereins benötigt.